Die Sorgfalt gegenüber dem Wein endet nicht mit der Verantwortung des Kellermeisters und der Abfüllung auf die Flasche. Es gilt vielmehr, die Qualität von der Flasche in Glas zu bringen. Da Wein, zumindest feiner Wein, möglichst wenig behandelt sein soll, ist das gar nicht einfach. Denn zwischen Abfüllung und Genuss liegen meist mehrere Monate, oft Jahre und in dieser Zeit ändert er sich beständig. Durch Wärme- und Kälteeinfluss, durch Kontakt mit Sauerstoff, durch chemische Reaktionen in ihm selbst. Er ist zwar kein lebendiges Produkt, wie immer wieder behauptet wird, wohl aber ein höchst empfindliches. Deshalb ist es wichtig, Wein richtig zu lagern und richtig zu servieren. Ihn aus einem ungeeigneten Glas zu trinken bedeutet, die Feinheiten zu verschenken, um die der Winzer gekämpft und die Kellermeister sich bemüht hat zu erhalten. Ohne Wissen um die rechte Behandlung von Wein kann sich beim Weintrinker jedenfalls kaum ein Gefühl für die Qualität feiner Weine entwickeln.